Stuttgarter Momente, Teil V: Ein Chor steht Kopf
Unsere Tage im Schwabenland waren nicht zuletzt auch deshalb so besonders, weil wir hier geographisches Neuland betraten – für uns ebenso uncharted waren natürlich auch die vielen Chorfans aus allen Teilen der Republik, die gemeinsam mit uns nach Stuttgart gereist waren. Nicht, dass wir nicht mit größter Freude für all jene singen, die uns schon kennen – aber ebenso gerne beglücken wir natürlich auch neue Ohren mit hanseatischen Cantaloop-Sounds. Im Rahmen unserer drei Tagesonzerte und auch des Wettbewerbsbeitrages hatten wir schon eine schöne Richtung eingeschlagen. Am heutigen Samstagabend wollten wir mit unserem Nachtklangkonzert zu perfekter Abendstunde gerne noch einen draufsetzen. Das Angenehme dabei: Keine Wettbewerbsnervosität, sondern (hoffentlich) einfach der „Perfect Pitch“ und ein ordentlicher Schwung Adrenalin.
Als wir uns nach einer ausgiebigen Pause mit Konzerten oder Kulinarischem wieder zum Feinmachen ins Theaterhaus begeben, finden wir kaum den Weg in die Umkleide, denn vor Saal T3 reiht sich bereits lange vor Einlass eine Besucherschlange auf, die quer durchs Foyer bis zur Ausgangstür reicht. Moment mal – die wollen doch nicht alle zu uns … ??
Wie war das noch mit der Nervosität?
Kurz vor Konzertbeginn wird das Theaterhaus urplötzlich von bekannten Tönen erfüllt – irgendjemand vor Halle T3 hat Vocal Lines Arrangement von Viva la vida angestimmt und eine solche Aufforderung bleibt auf einem Chorfest natürlich nicht unbeantwortet. Das Publikum ist in Stimmung – und wir sind es auch, zumal wir unseren Nachtklang schon früher einläuten können, da der Saal kurz nach dem Öffnen bis auf den letzten Platz besetzt ist. Wir entschuldigen uns hiermit bei allen, die wir an diesem Abend nicht live und in Farbe beglücken konnten – aber das Chorfest hat keine Kosten und Mühen gescheut und >>das komplette Cantaloop-Konzert ins Netz gestellt.
Um es auf den Punkt zu bringen: Dieser Abend war einer der Höhepunkte in unserer (nicht mehr ganz so jungen) Cantaloop-Historie! Standing Ovations mitten im Konzert erlebt man nicht alle Tage – und einen derart sympathischen Tweet der Chorfestorganisatoren auch nicht: „Saal steht Kopf. Begeisterung hat definitiv einen Namen: Cantaloop.“ Wir stehen Kopf und sind begeistert!
Sonntag Mittag, Schlossplatz Stuttgart. Bewaffnet mit Gepäck, Eis und Würstchen warten wir in der Sonne auf die Bekanntgabe der Wettbewerbsplatzierungen. Die vielen positiven Rückmeldungen der letzten Tage lassen uns auf Wolke Sieben schweben. Ein schönes Ergebnis würde dem Wochenende jetzt natürlich die Krone aufsetzen. Schnell noch mal die Füße in den Brunnen halten, zur Abkühlung, bevor Anne Kohler mit einem Zettel in der Hand die Bühne betritt und in alphabetischer Reihenfolge die Punktzahlen in unserer Kategorie verkündet. „Cantaloop Hamburg, mit hervorragendem Erfolg teilgenommen, 24 Punkte!“ Yeah! Sauber! Es liegen aber noch rund 10 Bewertungen vor uns…
Zwei Minuten später. Die Euphorie ist perfekt. Wir haben es tatsächlich geschafft! Erster Platz und erster Preis beim Deutschen Chorfest! Unglaublich! Es ist kein Geheimnis, dass uns dieses ehrenvolle Votum (mindestens) durch die komplette nächste Woche trug – und das blaue „Bändle“ am Arm begleitet einige von uns auch weiterhin.
Man könnte noch Seiten mit Stuttgarter Momenten füllen – aber wenn es am Schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören.
Eine kleine Sache müssen wir dann aber doch noch loswerden. Es gibt da einen Menschen, der mit seiner Freude, seiner Empathie und seinem Engagement nun schon mehr als sieben Jahre mit uns unterwegs ist – und der um sich selbst am Liebsten gar kein Aufhebens macht. Also gut. Wir machen das auch ganz kurz: Lieber C, we love you!