Stuttgarter Momente – Teil IV: 400 Worte über 900 Sekunden

Cantaloop Hamburg

Stuttgarter Momente – Teil IV: 400 Worte über 900 Sekunden

Wenn man sich wochenlang auf ein Ereignis vorbereitet, Zeit, Energie und Geduld investiert, probt, tüftelt und feilt, kommt irgendwann der Punkt, an dem alles getan ist. Oder, um es deutlicher zu sagen: „Das Ding will raus, Leute!“ ‚Das Ding‘ waren in unserem Fall 15 Minuten Wettbewerbszeit und unsere drei Vokalperlen, die einem zugewandten Publikum nebst Jury ein möglichst breites Spektrum davon zeigen sollten, womit Cantaloop sich jeden Dienstag ab 19:30 Uhr in der Aula einer Grundschule in Hamburg-Ottensen beschäftigt. Wir hatten Michael Jackson, Silje Nergaard und Kimbra ins Ländle mitgenommen, nebst einer kleinen Improvisation und kamen im letzten Durchlauf auf 14:48. Puh!

Samstag, 12.30 Uhr. Diese Zeit war bereits lange vor dem Wettbewerb in jedem einzelnen von uns verankert, und nachdem wir dem Theaterhaus einen ersten Besuch abgestattet hatten, konnten wir auch die finalen Fragen beantworten: Von welcher Seite gehen wir auf? In Reihen oder Blöcken? Wie groß ist die Bühne? Wie viele Podeste? Was macht die Akustik? (die Liste ließe sich lange fortsetzen und zeigt, dass Konzerte und Auftritte in der Vorbereitung weit mehr sind als „nur singen“- aber wem sagen wir das?)

Freitagabend war Finaldurchlauf im Anna-Haag-Haus, letzte Aufstellungswechsel, besonders knifflige Passagen und das Erinnern an Hinweise von Menschen, die uns im Laufe der Vorbereitung und auch davor ans Herz gewachsen sind (SCHLOCK! Danke, Katharina und Birte).

Dann: Rein in den Nachtklang, tolle Konzerte hören und sich auf den nächsten Tag freuen.

Samstag Vormittag schalteten wir einen Gang zurück, nahmen uns noch einen Kaffee und einen zweiten Teller Obst vom Buffet und wandelten dann bei herrlichstem Sonnenschein zum Theaterhaus, wo wir bereits (wie an allen unseren Auftrittsorten) von fürsorglichen EhrenamtlerInnen erwartet wurden. (Hut ab für diese logistische Meisterleistung, liebes Chorfest-Team!) Umziehen, Wasser trinken, in sich gehen- und dann Aufstellung und rauf auf die Bühne. Der äußerst freundlichen Begrüßung zufolge sitzen sehr, sehr viele Menschen im Saal (richtig zu erkennen war für uns im Lichtkegel nur die hochgeschätzte Jury.) „One… two… one, two, three…!“

GetränkeSEKEtwa 14 Minuten später. „Settle down“, unser letzter Beitrag verhallt in einem nicht eben leisen „Wo-o-o!“ der Damenstimmen. Stille. Jubel. Spannungsabfall. Wir fühlen uns von allen Seiten getragen und es soll den einen Sänger oder die andere Sängerin gegeben haben, dem/der kurzfristig die Augen feucht wurden… Und heiß war es. Im Saal ebenso wie hinterher draußen im Hof. Wie gut, dass Cantaloop über ein hochkompetentes Herrenkommitee verfügt, das quasi aus dem Nichts Getränke herbeizaubern kann. Ganz aufmerksame Besucher wollen nach dem Wettbewerb hinter dem Theaterhaus sogar eine Wolke Glückshormone aufsteigen gesehen haben, die irgendwann der Sommerwind verwehte.