„Big Time“ in Lübeck (22.03.) und Stade (23.03.)

Cantaloop Hamburg

„Big Time“ in Lübeck (22.03.) und Stade (23.03.)

Die Platzverhältnisse entsprachen in etwa jenen der Shanghaier Metro zur Rushhour. Gedränge, kein Vor, kein Zurück und von der hinteren Tür noch ordentlich nachschieben. Dabei war dies ein gewöhnlicher Lübecker Linienbus. So ist das, wenn etwa 40 SängerInnen aus zwei Chören, bepackt mit Taschen, Koffern und Kleidersäcken, nur ein Ziel haben: „Voices Only“, das mittlerweile fest im Kulturleben der Marzipanstadt etablierte Festival der Stimmen und der Stimmung.
Bereits zum 5. Mal hatten die Baltic Jazz Singers um ihre Leiterin Ingrid Kunstreich diesen Event im Lübecker Kolosseum auf die Beine gestellt – und in den Umkleideräumen sogar an die von uns heiß ersehnten Gummibärchen gedacht, die uns bereits 2012 die Teilnahme an „Voices Only“ versüßt hatten.

Auch sonst stimmte an diesem Abend alles. Zunächst betrat das Sonux-Ensemble, die Männerstimmen der Chorknaben Uetersen, die Bühne. Von dem etwas sperrigen Namen sollte man sich keinesfalls irritieren lassen – was wir zu hören bekamen, war Genuss pur! Chorleiter Hajo Lustig brachte mit den jungen Sängern ein breit gefächertes Repertoire auf die Bühne, in dessen Rahmen Jazz- und Popelemente ebenso Platz fanden wie Stücke der klassischen Chorliteratur. Der Saxophonist Stefan Kuchel sorgte mit seinen feinen Untermalungen für das große Ganze.

Nun wollten auch wir loslegen. Wir hatten für das Lübecker Publikum nicht eine, nicht zwei, nicht drei, nein: gleich vier Cantaloop-Premieren mitgebracht (beim 25. Konzert der Chorgeschichte darf man schon einmal etwas ausholen!). Zunächst betraten die Herren das Parkett. Die Ballade Fix you, ursprünglich von Coldplay, nun im Arrangement von Mike Harrison und Christoph Gerl, zeigte beeindruckend sämtliche Höhen und Tiefen des männlichen Stimmumfangs. Die Frauen ließen sich nicht lange bitten und zogen mit einem Arrangement von Tine Fris (Auftragswerk von Cantaloop) nach. Für Out of it der dänischen Singer-Songwriterin Fallulah (dies als spezieller Hinweis für all jene, die den Namen der Künstlerin in den hinteren Reihen nicht mitbekommen haben sollten), hatten sich die Damen eine Performance erdacht, welche die im Text zitierte Ausweglosigkeit mehr als deutlich machte. Das Publikum bejubelte beide Darbietungen.

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obere Fotos: Pamela Timke

Gerade noch im Radio, jetzt schon auf der a cappella-Bühne: Counting Stars, unsere Premiere Nummer 3, im Original von OneRepublic, zeigt, dass Christophs raffinierte Arrangements für Cantaloop sich absolut am Puls der Zeit bewegen. Ein Klassiker nicht nur für Fans von Peter Gabriel komplettierte den Reigen an Cantaloop-Erstaufführungen. Big Time komponierte Gabriel im Jahr 1987, Kerry Marsh setzte den Song choristisch in Szene und Cantaloop beschloss damit einen grandiosen Samstag.
Der Sonntag zog uns dann nach Stade, der zweiten Station unserer Hanse-Tour. Das örtliche Stadeum war ausverkauft und unsere Partnerensembles LaLeLu und Viva Voce wussten nur zu gut, welche Register sie ziehen mussten, um in bester Laune mit ihrem mit Comedy-Elementen gespicktem Programm das Publikum mitzureißen. Wir sorgten mit unserer Stückauswahl nicht nur, aber auch für die sanfteren Elemente des Abends. Und zum Finale Furioso mischten sich dann sämtliche SängerInnen zu Stand by me auf der Bühne.

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