11. Dezember 2011 | KulturKirche Altona, Hamburg
Kerzenschein und der Duft von Gebäck und Glühwein – alle, die sich an diesem dritten Adventssonntag durch Nieselregen und Sturmböen auf den Weg in die Altonaer KulturKirche gemacht hatten, wurden mit festlichen Rahmen begrüßt und eingestimmt auf eine rund zwei Stunden dauernde Klangreise, auf der die Vorfreude auf das Fest der Feste die Hauptrolle spielte. „Aller Jahre Lieder“ lautete das Motto des Doppelkonzertes von Cantaloop und niniwe, dem weiblichen Vokalquartett aus Berlin, und passender hätte man den Abend kaum benennen können.
Denn es standen an diesem Abend nicht nur die großen Klassiker auf dem Programm, sondern das gesamte Spektrum adventlicher Gesangskultur. Den Anfang machten die vier Damen von niniwe, die uns, wahlweise mit offenem Mund oder geschlossenen Augen, bereits während ihres Soundchecks in ihren Bann zogen. Was folgte, waren 50 Minuten stimmlicher Hochgenuss. Angenehm unprätentiös nahm niniwe die Besucher in der komplett gefüllten Kulturkirche mit an die unterschiedlichsten Plätze der Welt. Egal ob Schweden, Bulgarien oder das Baskenland: niniwe bestach durch vokale Klarheit, von der man gerne mehr hören möchte. Da offensichtlich nicht nur wir das so sehen, mussten die Künstlerinnen leider direkt nach ihrem Schlussapplaus weiter zum nächsten Auftrittsort – nicht ohne uns neben der neusten CD auch ein dickes Lob für die Töne unseres Soundchecks zu hinterlassen, das wir nur zu gerne zurückgeben!
Nun war es an Cantaloop, sämtliche (nicht nur) weihnachtlichen Register zu ziehen und die Adventsreise fortzusetzen. Wir warteten an diesem Abend mit einigen Premieren auf: ‚Hark! The herald angels sing!’ in der Version von Take 6 versetzte die Zuhörer nach England, ‚Winter in Kanada’ im Arrangement von Christoph Gerl führte in die verschneiten Weiten rund um den Eriesee, während wir mit ‚Sind die Lichter angezündet’, ebenfalls arrangiert von Christoph Gerl, besonders bei den Zuhörern aus den Regionen zwischen Stralsund, Cottbus, Eisenach und Görlitz winterliche Erinnerungen wach werden ließen. Dieses wunderbare Weihnachtslied ist in den alten Bundesländern bislang leider kaum bekannt. ‚Es ist ein Ros entsprungen’ und ‚Ich steh an Deiner Krippen hier’ war hingegen dem Großteil der Besucherschaft ein Begriff, die nach unserem letzten Stück begeistert mehr hören wollte. Und wir erfüllten diesen Wunsch gleich doppelt. Stings ‚Mad about you’ hätte sich unser Chorleiter am liebsten sitzend aus dem Publikum zu Gemüte geführt, aber er blieb uns treu und führte Cantaloop im Anschluss zu einer weiteren von ihm auf uns zugeschnittenen Premiere und gleichzeitig dem Abschluss des Abends: ‚Have yourself a merry little Christmas’. In diesem Sinne: Ein wundersames Weihnachtsfest!